Virginia Hartman – Tochter des Marschlands

Bei dem Wort ‚Marschland‘ kommt einem sofort der Roman von Delia Owens ‚Gesang der Flusskrebse‘ in den Sinn, aber die beiden Bücher haben wirklich nichts gemeinsam, als dass sie in der Nähe des Marschlands spielen. 

Loni Mae Murrow hat mit zwölf Jahren ihren Vater  Boyd verloren, der mit seinem Boot hinausfuhr und nicht mehr nach Hause gekommen ist. Man fand ihn tot auf und es sah wie ein Unfall aus, doch es gibt Gerüchte, dass er sich umgebracht haben könnte. All diese Erlebnisse und Erinnerungen an ihre Kindheit, dazu die Gleichgültigkeit ihrer Mutter ihr gegenüber, haben Loni schon früh von ihrem Zuhause nach Washington geführt, wo sie mit ihrem künstlerischen Talent Vögel naturgetreu zu zeichnen und ihrem großen Wissen über Vögel einen Museumsjob bei der bekannten Smithsonian Institution ergattern konnte. Sie ist nur noch selten zu Hause bei ihrer Mutter, aber als ihr jüngerer Bruder sich meldet und ihr die Nachricht von deren Demenzerkrankung ausrichtet, begibt sie sich auf den Weg in die Heimat. Dort angekommen, beginnt sie, aufmerksam geworden durch einen geheimnisvollen Notizzettel, über den Todesfall ihres Vaters nachzuforschen und bekommt Einblick in das Geschehene von  vor zwanzig Jahren. Doch es ist ganz schön schwierig und gefährlich in der Vergangenheit zu wühlen und das bekommt Loni am eigenen Leib zu spüren.

Eine spannende Geschichte, die man, wenn man sich das Cover des Buches betrachtet, so gar nicht erahnen kann. Neben interessanten und sympathischen Charakteren nimmt die Story Fahrt auf und man fühlt sich total gut unterhalten. Mir ist Loni beim Lesen sehr ans Herz gewachsen.

Virginia Hartman

übersetzt von Frauke Brodd

Tochter des Marschlands

Heyne, ISBN 978-3-453-42700-6