Zwei Jahre mussten wir auf einen neuen Roman von Tracy Chevalier warten und hier ist er: Völlig anders als ihre bisherigen Romane, aber dennoch toll zu lesen. Tracy Chevalier erzählt in einer neuen und modernen Fassung die Geschichte von Shakespeares Othello.
Osei und seine Familie stammen ursprünglich aus Ghana, doch da der Vater Diplomat ist, hat Familie Kokote schon in ganz vielen Orten auf der Welt gelebt, wie zum Beispiel Paris, Rom, London oder New York. Dadurch hat Osei mehr als einmal erfahren, wie es ist der Neue an der Schule zu sein. Besonders fällt Osei durch seine dunkle Hautfarbe auf zwischen all den weißen Mitschülern. Es sind die Siebziger Jahre in Amerika und noch immer ist der Rassismus gegenwärtig, nicht nur bei Oseis neuen Mitschülern, sondern auch bei einigen Lehrern. Ganz außergewöhnlich ist es deshalb, dass sich Osei gleich am ersten Tag mit der hübschen und sehr beliebten Dee anfreundet, die sich von dem gut aussehenden und charismatischen Osei sehr angezogen fühlt. Einigen Mitschülern und ganz besonders dem hinterlistigen und boshaften Ian ist dies ganz und gar nicht recht und er beginnt im Verborgenen einen Plan aus Lügen, Intrigen und Berechnung zu schmieden, um dem Neuen zu schaden.
Shakespeares Othello habe ich bisher noch nicht gelesen, bekam die Geschichte aber von meiner opernbegeisterten Freundin Loraine vorab erzählt. Tracy Chevalier hat sich einem Projekt angeschlossen, in dem Autoren Romane schreiben, die sich an Shakespeare anlehnen, und den Othello für sich ausgewählt. Nur hat sie als Schauplatz den Schulhof einer Schule in einem amerikanischen Vorort beschrieben, auf dem sich die Tragödie ereignet. Die Autorin hat es geschafft aus einem Klassiker eine neue mitreißende Geschichte entstehen zu lassen.
Tracy Chevalier
Der Neue
Knaus Verlag, ISBN 978-3-8135-0671-6
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