Ich habe bisher alle Bücher von Maja Lunde gelesen, auch ihre Kinderbücher, und ich mag ihren Schreibstil sehr.
Ihr neues Buch ‚Als die Welt stehen blieb‘ ist als ihr persönliches Tagebuch geschrieben in der Zeit des ersten Lockdowns im März diesen Jahres. Die ersten Tage, als man noch nicht genau wusste was auf einen zukommt, sind auch für Maja Lunde extrem schwierig gewesen. Tag und Nacht zusammen mit Kindern und Mann, Home-Schooling, getrennt von Freunden und der restlichen Familie, immer in Angst um die Eltern, die zur Risikogruppe gehören. Zwar erreichbar durch Telefon und Internet, aber doch nicht mitten drin im Leben. Genauso habe ich mich auch gefühlt, zwar ohne Kinder, aber mitten drin im persönlichen Albtraum, ständigem Kopfkino was noch so passiert und der plötzlichen Ruhe, die man in anderen Situationen bestimmt hätte genießen können. Obwohl Maja Lunde in ihren Büchern ‚Die Geschichte der Bienen‘, ‚Die Geschichte des Wassers‘ und ‚Die Letzten ihrer Art‘ Dystopien beschreibt, in denen die Menschen ums Überleben kämpfen, ist es dann doch befremdlich und unglaublich selbst eine Pandemie zu erleben und nichts dagegen tun zu können als Abstand halten, Hygienevorschriften beachten und abzuwarten. Man fühlt sich so hilflos und bekommt aufgezeigt, was im Leben wirklich wichtig ist und zählt: Gesundheit, Familie und Freunde und ein zufriedenes Miteinander. Und das beschreibt die Autorin auch sehr deutlich und lässt uns teilhaben an ihren Ängsten und ihrem Leben weitab von dem, was man bisher im Leben gewohnt war. Mich hat das Buch sehr berührt und Maja Lunde hat auch hier wieder gezeigt, was sie für eine großartige Erzählerin ist.
Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar!
Maja Lunde
Als die Welt stehen blieb
Verlag btb, ISBN 978-3-442-77097-7
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