Maggie O´Farrell – Porträt einer Ehe

Mit ihrem Roman  ‚Judith und Hamnet‘, der 2020 mit dem  Woman’s Prize for Fiction ausgezeichnet wurde,  hat mich Maggie O´Farrell sehr begeistert. In ihrem neuen Roman ‚Porträt einer Ehe‘ hat die Autorin wieder eine historische Begebenheit als Romanvorlage gewählt.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1561,  als Lucrezia de Medici zusammen mit ihrem Mann Alfonso d’Este nach einem Reitausflug alleine auf einem  unbewohnten Jagdschloss nächtigen. Nach einem kurzen Nachtmahl verspürt sie Übelkeit und Erbrechen,  alles weist darauf hin, dass Lucrezia von Alfonso vergiftet worden ist. In Rückblicken wird Lucrezias Geschichte, von der man nicht viel weiß, sehr glaubhaft und mitreißend erzählt.

Florenz im Jahre 1557: Lucrezia de Medici’s Schwester Maria ist kurz vor ihrer Hochzeit an einem Fieber gestorben. Nun soll die zwölfjährige Lucrezia die Stelle ihrer Schwester einnehmen und Alfonso d’Este ehelichen. Doch  zwei Jahre vergehen bis sie ihrem Ehemann nach Ferrara folgt und ein ganz anderes Leben führt als im Palast ihres Vaters. Alfonso ist lieb und zuvorkommend und Lucrezia ist frei wie noch nie, doch die Freiheit hat einen hohen Preis: sie muss ihrem Mann so schnell wie möglich einen Sohn schenken. Als sich bei Lucrezia keine Schwangerschaft einstellt, wird Alfonso ungeduldig und man bekommt eine Ahnung, dass er über Leichen geht wird, um seine Position zu festigen.

Ein wunderschön geschriebener und zu Herzen gehender historischer Roman über das Schicksal der jungen Lucrezia de Medici, wie es vielleicht gewesen sein könnte.

Maggie O`Farrell

Porträt einer Ehe

Piper, ISBN 978-3-492-07176-5