Eine Woche nach dem Welttag des Buches schaffe ich es auch mal wieder einen kleinen Bericht in den Blog zu schreiben. Schon vom Cover her hat mich das Buch von Lars Mytting ‚Die Glocke im See‘ aufmerksam gemacht und nach ein paar Seiten fand ich es sehr faszinierend.
Ende des 19. Jahrhunderts in Norwegen: Astrid, die älteste Tochter der Familie auf dem Hekne-Hof, ist jung, hübsch und hat schon zwei Heiratsanträge ausgeschlagen, da sie nicht so enden will wie ihre Mutter: abgearbeitet, früh gealtert und verbittert. Sie hat ein Auge auf den neuen Pfarrer im Ort geworfen, Kai Schweigaard, der mit neuen Ideen die Bewohner des kleinen Ortes Butangen verblüfft. Er hat die 700 Jahre alte Stabkirche der Ortschaft an deutsche Interessenten verkauft und will von dem Erlös eine neue, moderne und vor allem beheizbare Kirche bauen lassen. Astrid kämpft um die beiden Glocken, die ihre Vorfahren vom Hekne-Hof der Stabkirche gestiftet haben und die nicht mit der Kirche nach Deutschland verkauft werden sollen. Ein junger Architekturstudent, Gerhard Schönauer, trifft in Butangen ein, um den Abbau der Stabkirche zu beaufsichtigen, Zeichnungen und Pläne zu erstellen, damit sie naturgetreu in Deutschland wieder aufgebaut werden kann. Astrid und Gerhard kommen sich näher; ihr gefällt das weltoffene und moderne Wesen Gerhards, der ihr verspricht, sie mit nach Deutschland zu nehmen. Sie muss sich entscheiden, doch das fällt ihr sehr leicht.
Lars Mytting erzählt ein bisschen düster und mythisch seinen Roman in einem Norwegen des 19. Jahrhunderts, in dem noch Aberglaube und alte Sagen in den Köpfen der Menschen herumspuken. Aber gerade das macht die Geschichte so faszinierend und melancholisch, eine ganz besondere Lektüre!
Lars Mytting
Die Glocke im See
Insel Verlag, ISBN 978-3-458-17763-0
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