Endlich ist er in Deutschland erschienen, der vierte von den sechs Romanen, die Kent Haruf zu Lebzeiten geschrieben hat: Kostbare Tage. Ich freue mich sehr darüber, dass der Diogenes Verlag seine Werke veröffentlicht.
Wieder spielt die Geschichte in der fiktiven Kleinstadt Holt im Mittleren Westen der USA und beschreibt sehr detailgenau und faszinierend einige der Bewohner, die einem sofort ans Herz wachsen. Wir lernen Dad Lewis kennen, der von seinem Arzt die Diagnose Krebs im Endstadium bekommen hat und die letzten Monate zusammen mit seiner Familie, das sind seine Frau Mary und seine erwachsene Tochter Lorraine, verbringen darf. Doch die Familie ist unvollständig, da sein Sohn Frank fehlt. Seit Jahren hat er sich nach einem Zerwürfnis mit seinem Vater nicht mehr gemeldet und keinen Kontakt gehalten. Keiner der drei weiß wo Frank sich aufhält und somit kann sich Dad nicht von ihm verabschieden und um Verzeihung für sein Verhalten bitten. Es wird Dads letzter Sommer in Holt sein und er versucht Frieden mit sich zu schließen. Im Nachbarhaus zieht das kleine Mädchen Alice bei ihrer Großmutter ein und verzaubert sämtliche Nachbarn und Freunde, die sich alle liebevoll um die kleine Waise kümmern. Hat sie doch ihre junge Mutter zu früh verloren. Und auch der neue Reverend von Holt, Lyle, kommt an seine Grenzen, seine Frau und sein Sohn verlassen ihn und er wird aufgrund seiner Ansichten, die er der Gemeinde von der Kanzel mitteilt, suspendiert. Ein neues Leben beginnt für alle, bis auf Dad Lewis…
Ein wunderschönes Buch über Abschiede, sehr berührend erzählt, hat es mich zu Tränen gerührt.
Kent Haruf
Kostbare Tage
Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-07125-2
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