Den ersten Roman von Julia Holbe ‚Unsere glücklichen Tage‘ mochte ich sehr gern, weil mir der leichte Schreibstil der Autorin sehr gut gefällt. Und auch in ihrem neuen Buch mochte ich die Leichtigkeit ihres Schreibens, in dem sie aus Sicht ihrer Protagonistin Nora deren Geschichte erzählt.
Nora ist Anfang fünfzig, erfolgreiche Paartherapeutin und Autorin, verheiratet mit Paul und Mutter einer erwachsenen Tochter. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben, obwohl sie nicht gerne zugibt, es regelrecht außen vorlässt, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt. Und zwar ist das ihre Ehe, ihre langjährige Beziehung mit Paul. Immer wieder verdrängt sie diese Erkenntnis, doch als sie in Pauls Wäsche einen unschönen Schlüpfer findet, der nicht ihrer ist, reicht es ihr endgültig. Denn es ist nicht das erste Mal gewesen, dass Paul sie betrügt und sie sich nach endlosen Streitereien wieder zusammenraufen. Nora hat es so lange laufen lassen, weil sie einfach keine Entscheidung treffen konnte. Das, was sie ihren Paaren in der Therapie rät, konnte sie bei sich selbst nie umsetzen. Aber jetzt ist der Zeitpunkt da, um ein neues Leben zu beginnen. Gerade in diesem Augenblich trifft sie Gregory, einen sympathischen Englischlehrer aus Neuseeland, der ein bisschen jünger als Nora ist und mit dem sie viel Spaß haben könnte. Wäre da nicht auch Yann, der Yann, mit dem sie vor dreißig Jahren bereits zusammen war. Jetzt sind sie nur beste Freunde, die sich sehr gut kennen, alles miteinander bereden können und sich so wichtig sind. Oder ist da vielleicht doch mehr? Fast will Nora nicht die Initiative ergreifen, denn da ist einerseits Gregory und andererseits Sophie, die Freundin von Yann, mit der er für ein Jahr nach Kanada auswandern will. Ob sie je eine Chance haben?
Julia Holbe erzählt hier eine ruhige, teilweise nachdenklich machende Geschichte über einen Neuanfang und die Bereitschaft Entscheidungen zu treffen. In vielen Dingen konnte ich Ereignisse auch aus meinem Leben vergleichen, Situationen, die sich ein bisschen ähnelten und das fand ich sehr interessant. Eine ruhige Geschichte für alle, die gerne leichte Beziehungsromane ohne großen Stress mögen. Allerdings wurde für mich in dem Roman einfach zu viel Wein getrunken, was mich immer wieder gewundert hat und am Ende ziemlich gestört hat.
Vielen Dank an das Bloggerportal Random House für das Leseexemplar!
Julia Holbe
Boy Meets Girl
Penguin, ISBN 978-3-328-60180-7
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