Julia Franck – Welten auseinander

Am vorletzten Tag des Jahres muss noch eine Rezension eines Buches veröffentlicht werden, das mich sehr berührt hat. Hier wird die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt, das unter schwierigen Umständen aufwachsen muss und ganz früh auf eigenen Beinen steht. Es ist die Geschichte der jungen Autorin Julia Franck, die den deutschen Buchpreis für ihren Roman ‚Die Mittagsfrau‘ erhielt, und die in ihrem neuen Buch ‚Welten auseinander‘ ihre bewegenden Erinnerungen aufgeschrieben hat.

Julia Franck, geboren 1970, erzählt die wahre Geschichte ihres Lebens, ihrer Kindheit und Jugend. Geboren wird sie als Zwilling in Ostberlin und lebt dort zusammen mit ihrer Mutter und ihren Schwestern, jedoch ohne Vater. Als sie acht Jahre ist, verlassen  ihre Mutter, sie und ihre Schwestern die DDR und kommen von einem Notaufnahmelager nach Schleswig Holstein, wo sie in einem kleinen Bauernhaus Unterschlupf finden. Durch die chaotischen Umstände, die ständige Unordnung, den Geldmangel und die Unfähigkeit ihrer Mutter, die  sich nicht richtig um ihre Töchter kümmert, beschließt Julia als Dreizehnjährige zu Freunden nach Westberlin zu ziehen. Nur weg von ihrem konfusen Zuhause. Durch Putzjobs versucht sich das Mädchen über Wasser zu halten und lebt auf sich alleine gestellt. Sie lernt endlich ihren Vater näher kennen, doch schon bald trennen sich ihre Wege wieder. Einige Jahre später trifft sie ihre große Liebe Stephan und es scheint alles gut zu werden. 

Dieses Buch ist sehr berührend, beeindruckend und man kann kaum fassen, was Julia Franck in ihrem Leben schon alles bewältigen musste und trotzdem so positiv und lebensbejahend  geblieben ist. Sie hat meinen vollsten Respekt.

Julia Franck

Welten auseinander

S.Fischer, ISBN 978-3-10-002438-1

 

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