Judith Hermann – Wir hätten uns alles gesagt

Nach ‚Daheim‘ und  ‚Wir hätten uns alles gesagt‘ reihe ich mich auch ein in die begeisterte LeserInnenschar um Judith Hermann.

In ihrem neuen Buch ‚Wir hätten uns alles gesagt‘ erzählt die Schriftstellerin aus ihrem Leben, von ihrer Herkunft, von ihren Familiengeheimnissen, über ihre schwierige Kindheit und die daraus entstandenen seelischen Blessuren.

Aufgewachsen in einer Altbauwohnung im rauen Stadtteil Berlins, Neu-Kölln, mit einem jähzornigen und zugleich depressiven  Vater und einer Mutter, die so gut wie nie zu Hause anwesend war. Sie erzählt von Freundschaften, vergangene und bestehende, von wunderschönen Sommern an der Nordsee mit eben diesen Freunden. Sie beschreibt ihren Weg zum Schreiben und gleichzeitig die Menschen und Situationen in ihrem Leben, die diesen Weg begleitet haben, ob positiv oder negativ. Man erfährt in welcher Lebensphase ihre früheren Bücher geschrieben wurden, begleitet durch einige Jahre Psychoanalyse bei einem Psychologen, dem sie einige Seiten im Buch widmet, verpackt in einer schräg erlebten Geschichte.

Ein sehr persönliches Buch, das einen Blick ins Leben dieser begabten Autorin werfen lässt, das die Gedanken, Vergangenes und Träume einer Frau in der Lebensmitte erzählt.

Schlicht, einfach, klar und ruhig – das ist die Sprache von Judith Hermann, in die man wunderbar eintauchen kann. 

Judith Hermann

Wir hätten uns alles gesagt

S. Fischer, ISBN 978-3-10-397510-9