Isabel Allende – Violeta

In ihrem neuen Roman ‚Violeta‘ taucht Isabel Allende wieder in die Geschichte der Familie del Valle ein. Die Familie, um die es schon in ihrem Buch ‚Das Geisterhaus‘ ging. 

Die hundertjährige Violeta schreibt ihrem Enkel Camilo in einem Brief ihr bewegtes Leben auf. Einhundert Jahre, die sich von einer Pandemie zur nächsten erstrecken, finden sich in Violetas Erinnerungen.

Violeta kommt im Jahr 1920 zur Welt und nach fünf Jungen ist sie das erste Mädchen für ihre erschöpfte Mutter. Der erste Weltkrieg ist gerade überstanden, als die Spanische Grippe auch Violetas Heimat in Südamerika heimsucht. Durch die Vorsicht und Strenge des Vaters bleibt die Familie glücklicherweise von der Krankheit verschont. Nach politischen Unruhen und dem Sturz der Regierung fliehen die del Valles aus ihrem Stadthaus und leben ab sofort auf ihrem Anwesen Santa Clara auf dem Land in einer einsamen Gegend. Dort wächst Violeta sehr behütet und frei auf, es sind ihre schönsten Jahre. Sie trifft einen deutschen Tierarzt, heiratet ihn, ist aber schnell gelangweilt von ihrem Leben. Doch es dauert nicht lange und sie verliebt sich in Julian, einen brutalen, gutaussehenden Mann, bei dem sie die Leidenschaft findet, die sie gesucht hat. Nach zwei gemeinsamen Kindern, einem Sohn und einer Tochter,  ist Julian untreu, taucht wochenlang ab und macht Geschäfte sowohl mit der Mafia, als auch mit der CIA. Auch diese Beziehung ist nicht von Bestand. Violeta trennt sich von Julian, kümmert sich um ihre Kinder und macht sich gleichzeitig sehr erfolgreich selbstständig, was ihr sehr gut gelingt und sie unabhängig macht. Und immer wieder finden politische Spannungen, Regierungsumbrüche und Machtwechsel statt, die es zu überwinden gibt.

Ein wunderbar erzählter Familienroman mit vielen spannenden und mitreißenden Momenten, der ganz nah an ‚Das Geisterhaus‘ heran kommt. Der Leser wird mit vielen bemerkenswerten Frauen, mit Politik und Geschichte und aufregenden Ereignissen, in einem beeindruckenden Roman zusammengefasst, verwöhnt.

Isabel Allende

Violeta

Suhrkamp, ISBN 978-3-518-43016-3