Dörte Hansen – Zur See

Es gibt sie: Bücher, mit denen man sofort warm wird und die man niemals vergisst. Dörte Hansen ist eine Autorin, die genau solche Bücher schreibt. ‚Altes Land‘, ‚Mittagsstunde‘ und ‚Zur See‘  – alle drei Romane von ihr sind so eindringlich, so berührend und so gut.

Der dritte Roman ‚Zur See‘ erzählt die Geschichte der einheimischen Inselfamilie Sander, deren Vorfahren schon auf der Insel und von der Seefahrt gelebt haben. Jens Sander lebt seit über zwanzig Jahren, nachdem er die Seefahrt an den Nagel gehängt hat, nicht mehr mit seiner Familie in dem schmucken Reetdachhaus zusammen, sondern hat sich als Vogelwart von allen Menschen zurückgezogen. Seine Frau Hanne ist der ruhelose Teil der Familie und arbeitet als Fremdenführerin in Tracht im heimischen Inselmuseum. Die Frühaufsteherin ist immer in Bewegung, immer beschäftig um nicht nachdenken zu müssen. Von ihren drei erwachsenen Kindern Ryckmer, Eske und Henrik ist nur Ryckmer zur See gefahren, ist allerdings nach einem einschneidenden Erlebnis auf See dem Alkohol verfallen, hat seinen Job verloren und lebt wieder zu Hause. Eske, die tätowierte Heavy Metal hörende Tochter arbeitet im inseleigenen Pflegeheim und verflucht alle Touristen, die die Inseltradition stören und die Einheimischen verdrängen. Ganz anders der Jüngste, Henrik, der sich vom Treibgutsammler zum Inselkünstler entwickelt hat und sich für das entspannteste Leben entschieden hat.  

Dieses Buch hat mich sofort  fasziniert, steht doch das Meer, die Nordsee, und die interessante Inselbevölkerung im Mittelpunkt dieses wundervollen Romans. Dieses Eintauchen in die Inselwelt der Nordsee und deren Bewohner, der nüchtern erzählende Schreibstil Dörte Hansens und der Zauber des Nordens machen dieses Buch zu etwas Einzigartigem. Mein Herzensbuch!

Vielen Dank an das Bloggerportal Random House für dieses schöne Leseexemplar!

Dörte Hansen

Zur See

Penguin, ISBN 978-3-328-60222-4