Daniela Krien – Muldental

Heute zum Internationalen Frauentag habe ich mir das neue erschienene, aber doch schon mal im Graf Verlag veröffentlichte Buch einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen vorgenommen: Muldental von Daniela Krien.

In elf Geschichten erzählt Daniela Krien von Menschen, die alle in Muldental leben, einem kleinen Ort nahe dem Fluss Mulde im tiefen Osten Deutschlands. Alle haben eine Gemeinsamkeit, denn ihr Leben hat sich nach der Maueröffnung 1989 nicht zum Positiven verändert, sind sie doch fast an ihrem Schicksal verzweifelt. Sei es Marie, die in DDR-Zeiten als Stasi-Informantin diente und nachdem sie diese Vergangenheit ihrem Mann Hans, einem ehemaligen bekannten Künstler, gestanden hat, nur noch ihm und seiner schweren Krankheit dienen muss. Oder die junge Mutter Nina, die nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten und Vater ihrer beiden Töchter, als Tagesmutter arbeitet und versucht die Mädchen alleine großzuziehen. Und der während einer Meinungsverschiedenheit mit ihrer jüngeren Tochter die Hand ausrutscht, was sich zu einer Kettenreaktion auswirkt, mit der niemand gerechnet hat. Und Bettina und Maren, Jugendfreundinnen, die wegen ihrer aussichtslosen finanziellen Situation beschließen eine Wohnung in Leipzig zu mieten, um ganz geheim als Prostituierte zu arbeiten und so ihre und die Lebensqualität ihrer Kinder zu verbessern.

Daniela Krien schafft es wie keine andere Autorin die Einzelschicksale berührend miteinander zu verbinden, dass sie zu einem großen Ganzen werden. Sie schreibt klar, wunderschön, ein ums andere Mal auch schockierend und brachte mich durch diese Geschichte zum Nachdenken. Ich musste nach jeder gelesenen Erzählung erst mal eine kleine Pause einlegen, so beschäftigt haben mich diese Schicksale.

 

Daniela Krien

Muldental

Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-07094-1

 

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