Colm Toibin – Haus der Namen

Freu, freu, freu, denn Colm Toibin hat ein neues Buch geschrieben und dass es eine Neuerzählung des antiken Klassikers um Iphigenie, Orestes und Elektra ist, macht das Ganze noch viel interessanter!

Neu daran ist, dass die Geschichte aus Sicht von Klytaimnestra, aus der Sicht von Orestes und aus der Sicht von Elektra erzählt wird, wodurch man als Leser eine wunderbare Rundumsicht von allen Seiten des Dramas bekommt. Klytaimnestra, die von ihrem Gatten Agamemnon  getäuscht wird und mit ihrer Tochter Iphigenie zu deren angeblichen Hochzeit mit Achill anreist, muss die Opferung ihrer gemeinsamen Tochter mit anschauen und ist machtlos. Nur damit die Götter wieder gut gestimmt werden und der Flotte wieder Wind zum Segeln gewähren, muss die schöne Iphigenie sterben, was ihre Mutter vom Glauben an die Götter abfallen lässt. Sie plant den Tod ihres Gatten, der diese Opferung zugelassen hat. Orestes, noch ein Junge als dieses Drama passiert, hat schon immer seinen mächtigen Vater angehimmelt und wollte ihm gefallen. Doch er wird aus dem Palast seines Vaters verschleppt, um bei dessen Mord nicht anwesend sein zu müssen und kann erst nach Jahren wieder zurückkehren, um seiner Mutter aus Rache am Mord seines Vaters deren Leben zu nehmen. Und Elektra, die machtlos daneben steht und das Handeln ihrer Mutter und später ihres Bruders mit ansieht und erträgt, verfolgt von Hass auf ihre Mutter und deren Liebhaber.

Colm Toibin schreibt den alten Stoff der griechischen Antike auf seine eigene schlichte Art sehr spannend und lebendig. Mir hat es supertoll gefallen, aber ich bin ja auch der größte  Fan der ‚Sagen des klassischen Altertums‘ von Gustav Schwab.

Colm Toibin

Haus der Namen

Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-26181-5

 

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