Ann-Helén Laestadius – Das Leuchten der Rentiere

Es passiert nicht sehr oft, dass mich ein Buch von der ersten Seite an fesselt und ich nicht mehr aufhören kann zu lesen. Bei Ann-Helen Laestadius neuem Roman ‚Das Leuchten der Rentiere‘, der bereits 2022 in Deutschland erschienen ist, ist mir das genau so ergangen.

Die Geschichte dreht sich um das neunjährige Sámi-Mädchen Elsa, das durch Zufall Zeugin wird, als ein Mann ihr Rentierkalb kaltblütig ermordet. Sie hat den Täter genau gesehen und kennt ihn, denn er ist Schwede und lebt im Nachbardorf. Doch er setzt sie unter Druck und droht ihr, damit sie es niemandem erzählt. Elsa hat große Angst und Schuldgefühle ihrer Familie gegenüber, die den Fall zur Anzeige bringen, was jedoch durch die Untätigkeit der Polizei im Sande verläuft. Das Geheimnis begleitet Elsa bis ins Erwachsenenalter, denn sie muss immer wieder Rassismus gegen ihr Volk, die Sámi, beobachten und ertragen. Doch sie lässt sich die Kränkungen, Erniedrigungen und den Hass nicht mehr gefallen und beginnt  für Gerechtigkeit und ein besseres Leben zu kämpfen. Durch  ihren Mut aufzubegehren und sich zu wehren gerät sie selbst in eine gefährliche Situation.

Es war  spannend  und interessant so viel über die Kultur, die Rentierhaltung, das Leben  und die Traditionen der Samen zu erfahren. Ein wunderbares Buch, über das ich nur sagen kann: Bitte unbedingt lesen!

Ann-Helén Laestadius

Das Leuchten der Rentiere

Hoffmann und Campe, ISBN 978-3-455-01294-1

übersetzt von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt