Der neue Roman der französischen Bestsellerautorin Amélie Nothomb ist schon ziemlich speziell und schräg, aber genauso kennt man die Geschichten von ihr. Sie hat immer so kleine Grausamkeiten und Nadelstiche in ihren Romanen versteckt und genau so ist es auch bei ‚Ambivalenz‘:
Claude wurde wegen eines anderen Mannes von seiner großen Liebe Reine verlassen und schwört Rache. Er will Reine leiden sehen. Dominique, eine junge Frau, die als Sekretärin arbeitet und als Singlefrau auf die große Liebe wartet, wird in einem Café von einem Mann am Nebentisch angesprochen. Es stellt sich heraus, dass der Mann Claude heißt, im Begriff ist sich in Paris selbstständig zu machen und Dominique sehr entzückend findet. Sie ist erst befremdet, da sie nicht sehr selbstbewusst ist, aber nach einigen Treffen, dem Vorstellen bei ihren Eltern und einer Flasche Chanel No 5 ist Dominique soweit Claude zu heiraten. Sie ziehen nach Paris und bekommen eine Tochter. Schnell ist Claudes Interesse an Dominique und der gemeinsamen Tochter verpufft. Er benimmt sich respektlos und grausam, was das Interesse der Tochter weckt, denn je älter sie wird, erkennt sie, dass es in der Ehe ihrer Eltern nicht stimmt und sie beginnt ihren Vater aufgrund seines Verhaltens zu hassen. Gleichzeitig wird Claude immer erfolgreicher und zwingt die Familie zu einem Umzug in ein vornehmeres Viertel von Paris, wobei das Mädchen die Schule wechseln muss. Es stellt sich heraus, dass Claude mit dem Umzug ein ganz spezielles Vorhaben verfolgt, wozu er seine Frau und Tochter benutzt.
Kurz und knapp, mit spitzer Zunge und schrägem Humor, genau das ist ‚Ambivalenz‘. Hat mir super gefallen und mich ab und zu ein bisschen sprachlos gemacht.
Amélie Nothomb
Ambivalenz
Diogenes, ISBN 978-3-257-07194-8