Alexa Hennig von Lange – Die karierten Mädchen

Alexa Hennig von Langes Bücher finde ich alle super. Ganz besonders habe ich mich gefreut ihr neues Buch ‚Die karierten Mädchen‘ zu lesen, da dieser Roman inspiriert ist von ihrer Großmutter, die ihre Biografie und Erinnerungen auf Kassetten besprochen hat.

Der Roman spielt auf zwei Ebenen, einmal im Jahr 1999, in dem die Protagonistin Klara bereits über neunzig Jahre alt und erblindet ist und ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten spricht. Die zweite Ebene erzählt die Geschichte von Klara beginnend im Jahr 1929, als sie als Erzieherin und Lehrerin in einer Kinderheilstätte, in der lungenkranke Kinder gepflegt und gleichzeitig junge Mädchen im Fach Haushaltung unterrichtet werden, zu arbeiten beginnt. Klara nimmt die Machtübernahme der Nazis am Anfang nicht so ernst, im Gegensatz zu ihrer Kollegin und Freundin Susanne. Als die Heimleiterin stirbt, versuchen die beiden jungen Frauen die Heilstätte weiterzuführen, doch bald übernehmen die Nazis die Führung. Klara und Susanne müssen gute Miene zum bösen Spiel machen, um die Kinder und ganz besonders Tolla, ein kleines jüdisch stämmiges Waisenmädchen, das Klara als ihre Tochter ausgibt, zu schützen. Es beginnt eine schlimme Zeit voller Unsicherheit und Angst, dass Tollas Herkunft entdeckt wird. Als Tarnung präsentiert Klara die ausgebildeten jungen Frauen in ihren karierten Kleidern, inspiriert von einer Nazigattin. Und gleichzeitig fasst sie den schweren Entschluss, dass Tolla in Sicherheit gebracht werden muss. 

Ein toll geschriebener, persönlicher Roman, entstanden aus Familienerinnerungen, der den ersten Teil einer Trilogie bildet.

Alexa Hennig von Lange

Die karierten Mädchen

Dumont, ISBN 978-3-8321-8168-0